Weine nicht, wenn der Regen fällt, dam-dam, dam-dam,…

Wenn man meinte es wäre Frühling, kam wieder ein Temperatursturz mit Regen, Wind, Schnee. Vliese rauf auf den Acker, Vliese wieder runter... Wie man aber derzeit wieder schön sehen und spüren kann, gibt es ja auch die anderen Tage mit dem lauen Lüftchen, den Schäfchenwölkchen und dem Saharastaub. Momentan finden wir die Wetterlage aus Sicht der Gemüsegärtnerfraktion nicht so übel. Wenn sich die Regenzeiten so alle zwei Wochen auf 15 Liter in der Nacht einpendeln ließen und zwischendrin schön warm, wäre das die Premium-Variante. Träumen darf man ja mal.

Gut, dass der April uns zwischendurch - neben seinen vielfältigen Wetterkapriolen - immer mal wieder ein paar ackertaugliche Tage gegönnt hat. So konnten wir schon viele Flächen vorbereiten für die Saaten und Pflanzungen. Manche Kohl-, Mangold-, und Fenchelpflanze hat auch schon Boden unter den Füßen und macht ´ne ganz gute Figur. Wir haben Zucchini und Hokkaidos gepflanzt und die Folientunnel mit Paprika (Premiere!) und Landgurken ausgestattet. Die späten Kartoffelsorten konnten größtenteils gelegt werden und Möhren, rote Bete, Zwiebeln, die ersten Sätze Zuckermais und Buschbohnen sind gesät. Wöchentlich säen wir gerade Spinat, Babyspinat, Radieschen und Bundzwiebeln. Auch der Saisongarten ist sozusagen bei Nacht und Nebel noch fertig geworden zur Übergabe am letzten Samstag (aktuell gibt’s noch zwei Parzellen zu vergeben). Das erste Nickerchen am Ackerrand ist quasi das sichere Zeichen für Hochdruck – in jeglicher Form. 😉
In den nächsten Tagen soll es noch weiter rund gehen mit der Pflanzung von den späten Kohlsorten, Lauch, Süßkartoffeln und Sellerie und der Pastinakensaat. Danach darfs es dann gerne wiedermal nass werden.

Für die Süßkartoffeln haben wir in neue Technik investiert. Eure Hoheit bekommt keine gewöhnlichen Beete, nein eine Dammform muss es sein und die Bewässerung wird über Tropfschläuche im Boden geregelt. Das „kleine Schwarze“ darf auch nicht fehlen: Zur Beikraut- und Pilz-Prophylaxe werden die Pflanzen in schwarze Maisstärkefolie gesetzt. Na wenn das nix wird, weiß ich auch nicht.
Die Beregnungsmaschinerie kann es ruhig angehen lassen bisher. Hier und da mal ein paar frisch gesetzte Pflanzen anwässern, aber noch kein dramatischer Einsatz im großen Stil. Auch mal schön und vermutlich nur die Ruhe vor dem Sturm.
In der Nachbarschaft wir in diesen Tagen fleißig das erste Gras gemäht und auch wir haben vor einigen Tagen Kleegras gemäht und auf einen Haufen gefahren. Anschließend wurde es verdichtet durch Festfahren, damit der Sauerstoff rausgeht und Fermentierungsprozesse in Gang gebracht werden. Also wie beim Sauerkraut. Das klingt nicht besonders lecker, riecht auch nur am ersten Tag gut, hat aber Gründe. Wir werden dieses silierte Kleegras dann in einigen Wochen auf unsere Kartoffeln verteilen, beim Hochfräsen der Dämme in die Erde mit einarbeiten und somit als hofeigenen Dünger einsetzen. Schaumerma wie das sich auswirkt.

Wer uns auf Instagram folgt, hat mitbekommen, dass wir schon so einiges ernten können! Viele verschiedene Blattsalate, diverse Kräuter, Schlangengurken, mittlerweile fünf Tomatensorten, Spinat, Babyspinat, Rucola, Babyleaf, Bundzwiebeln, hin und wieder Radieschen und ein paar Erdbeeren aus dem Folientunnel.
Aber auch unsere Bio-Kollegen in der Region sind nicht bei der Frühjahrsmüdigkeit stehen geblieben und so wird das Angebot wöchentlich regionaler: es gibt z.B. Rhabarber von Jo Jung aus dem Odenwald, Spargel aus Großostheim von Kaprauns und Familie Speth aus Wackernheim, Kräuter von Hof Ardema im Taunus, Mangold von Schmälzles aus dem Badischen,…

Noch näher geht’s nur im eigenen Garten! Dafür bieten wir in den nächsten Wochen in den Hofläden in Seligenstadt und Oberissigheim wieder Pflanzen vom Weilerhof in Großostheim und von der Bioland-Gärtnerei Natterer aus Vaihingen an (Kohl, Kräuter, Lauch, Sellerie, Mangold, Salate, Zucchini, Kürbisse, viele Tomatensorten, Auberginen, Paprika, Melonen, Physalis, Gurken). Außerdem Erde und Saatgut.

Der Mai bringt Termine mit sich! Zunächst mal den Frühlingsmarkt in Bruchköbel am Sonntag den 05.Mai. Dort werden wir auch mit Gemüse und einer Pflanzenauswahl vertreten sein.

Wegen der Feiertage Christi Himmelfahrt und Fronleichnam sind unsere Hofläden am Mittwoch, den 08.05. und 29.05. von 9-18.30 Uhr geöffnet.

In fast allen Maiwochen verschieben sich die Liefertouren der Ökokisten. Bitte die Infos dazu beachten… wir kennen das ja schon.

Allein schon wegen der prächtigen Farbpalette ist das Frühjahr die Wucht! Von den Gerüchen gibt’s leider kein Bild. „Mach mal mehr Fotos von Menschen!“ haben sie gesagt. Die sind hier leider ganz schön linsenscheu. Leichter war es, zwei Kammeraden der Gattung Schwarzwild auf unserem Acker zu fotografieren und eine Storchenschar! In den letzten Jahren werden die Störche hier immer mehr zu regelmäßigen Gästen und Hausgenossen der grauen Reiher und Nilgänse und zu Pflug-Begleitern auf dem Acker. Pünktlich zum 1.Mai ertönten zuverlässig wie ein Uhrwerk die ersten dumpfen, noch etwas eingerosteten Quarktöne aus dem Löschteich und wir haben diesmal echt Glück mit der kleinen, gesunden Schafherde.

Da kann man doch nur froh und dankbar sein, oder? Wir wollen jedenfalls frohgemut und zuversichtlich in diese neue Saison schauen und haben die Hoffnung im Gepäck, dass nach zwei sehr herausfordernden Gemüsejahren nun mal ein erfolgreiches Jahr bei uns Halt macht.