Von Raupen und Regenwürmern
Oha, wer am Porree-Feld vorbei kommt hört lautes Klagen: Ich hab schon Fußpilz! Mir wachsen Flossen! Das ist keine artgerechte Haltung hier! Ich bin doch kein Reis!
Beim Anblick unserer Lauchrode-Raupe vor ein paar Tagen auf dem Acker, fiel mir wieder mal ein wie skeptisch ich damals war, als mein Mann vor ca. 12 Jahren mit der glorreichen Idee ankam, eine Maschine – von der bis dato erst fünf produziert worden waren – von einem jungen Mann in Belgien bauen zu lassen, die ganz sicher perfekt für uns wäre! Die 6stellige Kaufsumme hat mich damals auch noch mehr beeindruckt, als sie es heute tun würde, aber wir sind trotzdem ins Nachbarland gefahren, um das Gerät in Augenschein zu nehmen. Nach unseren Wünschen angepasst, haben wir das Monstrum dann auch bestellt. Nach rund neun Monaten Bauzeit war das Raupenkind geboren und wurde per Tieflader-Storch geliefert. Seit April 2013 ist sie nun im Einsatz, um auch bei nassen Böden Lauch roden zu können. Ein Segen! – wie ich heute darüber sagen kann. Denn besonders zum diesjährigen sehr feuchten Jahresbeginn würde unser Lauch auf dem Acker vergammeln, aber durch das Raupenfahrwerk wird nur wenig Bodendruck ausgeübt und wir können ernten, ohne größere Schäden zu hinterlassen. Prima Sache für alle Beteiligten!
In der frisch aufgebrochenen Erde finden sich viele Regenwürmer! Auch das ist einfach wunderbar, denn es zeigt uns, dass unsere Bemühungen um ein gutes, lebendiges Bodenleben Früchte tragen. Neulich, am 15.02., war Tag des Regenwurms – endlich mal ein kurioser Feiertag, der es wirklich verdient hat, bedacht zu werden. Regenwürmer sollten so oder so jeden Geburtstag feiern, denn sie haben - im Vergleich zum Menschen - bei einer Lebenszeit von zwei bis sechs Jahren nicht so viele Gelegenheiten dazu. Es gibt weltweit an die 3000 Arten, die eine Größe zwischen 6 cm (Kompostwurm) bis 30 cm (gemeiner Regenwurm) erreichen. Da würden wir doch gerne mal eine Challenge lostreten: Wer findet den längsten Regenwurm in seinem Garten?!
Wir mögen Regenwürmer und feiern gerne jeden Tag als den Tag des Regenwurms! Wer mehr wissen möchte, kann mal auf der Seite oekolandbau.de stöbern.
Unser Gewächshaus wurde in den letzten Wochen zum dritten Mal mit Gurken und Tomaten bepflanzt. Diesmal können wir wirklich sagen, dass es gut gelaufen ist. Es war alles gut vorbereitet, die Pflanzen sind direkt nach der Lieferung in den Boden gekommen und haben noch am gleichen Tag ihre „Versorgungsschläuche“ bekommen. Und nun sind sogar schon die ersten gelben Gurkenblüten zu finden. 😊 Das macht Laune und Vorfreude! Jetzt dauert es noch ungefähr 10 Tage, bis die Ernte beginnen kann. Die Tomaten brauchen allerdings noch bis Anfang Mai.
Bis dahin essen wir einfach noch ein bisschen Feldsalat, Grünkohl, Postelein, Krebbel, Lauch und Wirsing! Oder probieren mal das neue Modekraut aus Italien: Mönchsbart.
Zu einigem passt wunderbar ein frisches Steak! Aktuell gibt es wieder Rindfleisch (-Pakete) vom eigenen Angus Bullen über den Lieferservice oder in den Hofläden.
Nach dieser tollen Rückmeldung über unserem ersten Onlinekochkurs:
“Liebes Ackerlei Team, ich wollte Ihnen berichten über den Onlinekochkurs. Es war ein so toller Nachmittag! Dadurch dass wir alle Biokistenliebhaber sind, fühlt man sich gleich als Gemeinschaft. Es gab neben dem Kochen auch viele Gesundheitstipps und Küchentricks. Das Essen war einfach unfassbar lecker. Wir hoffen, das war nicht der letzte Kurs den Sie anbieten. Wir sind auf jeden Fall wieder mit am Start.
LG U.W."
… geht es weiter – nun regelmäßig – in Zusammenarbeit mit der Höhenberger Biokiste!
Am 01.März geht es um die „Bunte Welt der Gewürze“. Alle Info´s, Anmeldung und weitere Termine unter ackerlei.de.
Was uns wirklich Sorgen macht, ist die aktuelle europäische Gentechnik-Politik. Wir sehen darin eine große, nicht abschätzbare Gefahr für den ökologischen Landbau und die Wahlfreiheit aller Bürger. Das Europäische Parlament hat am 07.02. einem Verordnungsentwurf zugestimmt, der zwar eine Kennzeichnung auch der neuen Gentechnik Verfahren (NGV) vorsieht, jedoch wurde gleichzeitig die Risikoprüfung eingeschränkt. Martin Häusling, Europaabgeordneter der Grünen, nannte die Entscheidung des Parlaments einen „politischen Offenbarungseid“. Im Interesse der Agrarindustrie sei im Hauruck-Verfahren der Weg frei gemacht worden für höchst bedenkliche Regelungen und einen fahrlässigen Umgang mit Neuer Gentechnik. Bitte informiert euch und schaut, was ihr tun könnt.
Info´s z.B.: www.keine-gentechnik.de/; www.bioland.de
Emmi ist nicht die einzige, die mit der Frühjahrsmüdigkeit kämpft 😉, die ersten Knospen sprießen dagegen an, die Sandsäcke warten auf den Einsatz sobald es draußen richtig losgehen kann und die Frühkartoffeln gelegt werden. Da kommt dann eine Vliesabdeckung zum Schutz drüber. Mancher Tunnelblick verspricht Hoffnung: der Schnittlauch wächst schon fleißig!... wie übrigens auch die Bäuche der Schafe.
Also, freut euch! Der Frühling kommt!
Auch wenns Wetter mistig ist, die Stiefel matschig und nicht mehr alle Tassen im Schrank stehen.
Rebekka Zell für das Ackerlei-Team