Und tschüss…
Tomaten, Gurken, Bikinifigur, Löschteichenten, goldener Oktober, heimische Blattsalate, Kräuter, Sommersonne.
Willkommen im November-Nebel! Wenn er sich dann noch lichtet – irgendwann gegen Mittag – entdecken wir, dass der Herbst schon fleißig und farbenfroh, die vom Sommer hinterlassenen Lücken, aufgefüllt hat:
Steckrüben, Schwarzer Rettich, Gelbe Beete, bunte Möhren, violette Bataten, Kohl in vielfältigen Grüntönen, Postelein und Feldsalat, Endivien, Chicorée und Radicchio, Pilze, Pastinaken, Kürbisse, Maronen, Nüsse und noch so allerhand anderes von büschen weiter weg wie Orangen, Clementinen, Grapefruit, Sweeties. Kulinarisch betrachtet also durchaus kein Rückschritt!
Apropos Feldsalat. In normalen Jahren haben wir um diese Zeit unseren eigenen Feldsalat im Angebot. Dieses Jahr hat das leider, aus verschiedenen betrieblichen Gründen, nicht geklappt wie geplant. Bei den ersten Sätzen war natürlich wiedermal das Wetter schuld und er ist nicht gekeimt, für die weiteren müssen wir uns den Schuh schon selber anziehen. ABER nun gibt es wieder Hoffnung. Wir haben ganz viele Pflanzen in den Startlöchern, die zum Teil schon in der Erde stecken und theoretisch sollte es dann in einigen Wochen endlich Ackerlei-Feldsalat geben. Zudem sind in den Tunneln noch Barbarakraut und Rote Bete-Blätter am Wachsen für den Wintersalatmix. Bis es soweit ist, genießen wir einfach den ersten Postelein, der in den nächsten Tagen fertig wird für die Salatschüssel!
Ja so ein jahreszeitlich bedingter Sortimentswechsel kommt immer wieder, und trotzdem ist es jedes Mal eine Zeit, die alles von uns fordert. Aktuell sind Geduld und Gottvertrauen ganz oben auf der Liste.
Bei uns ist es leider auf vielen Feldern noch so nass, dass wir bei weitem nicht alles im Lager haben, was mit Frost nicht klar kommt. Wie man bei den Möhren sieht, wandert viel Erde mit in die Lagerkisten, was natürlich suboptimal ist und uns veranlasst, noch zu warten. Hektarweise Knollen und Kürbisse halten mit uns gemeinsam die Luft an, dass da nichts schief geht und es noch gelingt alles unbeschadet einzulagern.
Langeweile kommt trotzdem nicht auf, denn nicht für alle Arbeiten muss man mit dem schwererem Gerät auf den Acker. Nachdem uns im letzen Herbst die ach so niedlichen Rehe den Radicchio weggefressen haben und das Dilema nun schon wieder begann, haben wir den ganzen Acker nun mit einem Elektrozaun versehen. Diese Grenze wurde von der Gegenseite akzeptiert und nun dürfen wir den gesunden Herbstsalat selbst ernten!
Unser Gewächshaus hat uns im dritten Anbaujahr gute Dienste geleistet. Wir haben wieder viel dazu gelernt und glücklicherweise mussten wir auch in dieser Saison keine Übermengen an Tomaten verarbeiten lassen, so dass es nur für einer kleine Charge getrocknete Tomaten gereicht hat. Diese wurden vom Antoniushof in Fulda für uns getrocknet und sind dann demnächst zu haben solange der Vorrat reicht. Die Tomaten sind nun letzte Woche zum letzten Mal gepflückt worden und die Pflanzen anschließend vom Häcksler zu einer komposttauglichen Größe verarbeitet worden. Nächste Woche werden dann die Gurken das Haus verlassen und Platz machen für Gründüngung und Feldsalat. Das ist erstmal wieder mit viel Auf- und Umräumen verbunden – jede Kultur hat eben so ihre Bedürfnisse.
Unser Erntedankfest im Saisongarten wurde mit bestem Wetter beschenkt! Sehr schön war´s und allerhand Grund zum Danken haben wir gefunden. Vor allem hatten wir auch dort eine sehr fruchtbare Saison 2024 –ohne wirklich gießen zu müssen. 😉 Im Saisongarten geht es nun langsam Richtung Ende. Die Fruchtgemüseernte ist abgeschlossen, das Wurzelgemüse fast alle geerntet, nur Kohl und Lauch steht noch ganz gut da. Wer Interesse hat an einer Parzelle für 2025 darf sich gerne schon jetzt per Mail melden!
Draußen wird´s spürbar kühler, die Mäuse fliehen nach drinnen, die Maiulwürfe nach weiter unten, die Vögel gen Süden, … und wir? Wir sorgen für ein gutes, wärmendes Polster! In den Hofläden und im Lieferservice starten wir in die Weihnachtszeit mit allem, was dafür gut zu gebrauchen ist: Plätzchen, Schokolade, Marzipan, Lebkuchen, Adventskalender, Tee, Gewürze und alles was man für einen gepflegten Backwahn so benötigt. Ran an den Speck!
Auch unsere kleine Schafherde bereitet sich auf die nächste Saison vor! Hier wurde letzte Woche Herbert angekarrt, um die Muttis mal etwas in Schwung zu bringen. Bisher ist er aber noch mehr mit fressen beschäftigt, als mit seinem Auftrag. #lammfromm
Auf die aktuelle Kampagne zu den 7 Bioland-Prinzipien von unserem Verband, die vor einigen Wochen angelaufen ist, möchten wir gerne auch an dieser Stelle hinweisen. Diese Prinzipien werden nun in der nächsten Zeit der Reihe nach unter die Lupe genommen und erklärt. Dazu gibt es, neben Beiträgen auf den bekannten Socialmedia-Kanälen, gut gemachte Youtube-Videos.
Das erste Prinzip heißt „Im Kreislauf wirtschaften“. Ja so sehen wir unseren ganzen Betrieb: als einen Kreislauf. Die Grundlage dafür ist unser Boden. Den hegen und pflegen wir, behandeln ihn so schonend wie möglich, fördern das aktive Bodenleben und den Humusaufbau. Ein wichtiger Baustein dafür ist der Mist-Kompost von unseren Rindern. Die bekommen unter anderem unsere Gemüsereste zum Fressen und generell nur hofeigenes Futter. Somit sind sie zum einen gute Resteverwerter und zum anderen unsere Mistlieferanten. Dieser Mist dient dann wiederum dem Boden. Auf gesundem, gut versorgtem Boden gedeiht gutes, wertvolles Gemüse, welches Teil unserer Ernährung ist und uns Menschen versorgt und unsere Gesundheit fördert. So schließt sich der Kreis.
Unser Kreislauf bekommt in naher Zukunft Kreislaufbeschwerden. Wir haben nun noch zwei Bullen, die noch vor Weihnachten geschlachtet werden. Dann ist leider erstmal eine Zwangspause angesagt. Das hat verschiedene Gründe. Die wichtigsten sind die, das familiäre Entscheidungen anstehen, wie, wo und von wem dieser Betriebszweig weitergeführt werden kann und wo wir zukünftig unsere Tiere noch schlachten lassen können. Denn das Hofgut Pattershausen in Heusenstamm wird neu verpachtet und unseren Bio-Metzger gibt es dann dort ab nächsten Sommer nicht mehr. Das ist leider ein nicht unerhebliches Problem für einige Betrieb in der Region, da es kaum noch Möglichkeiten gibt, hier regional und ohne lange Transporte die Tiere schlachten zu lassen. Unser letzter Schlachttermin ist dann also vor Weihnachten, so dass es für die Feiertage nochmal eigenes Rindfleisch gibt. Wir hoffen sehr - auch im Sinne unseres Betriebskreislaufes – dass wir zeitnah gute Lösungen finden.
Fast vergessen:
Die Käsetour - Herbstlicher Genuss
Am 04.November startet unsere nächste Käse-Tour! Das verspricht sehr lecker zu werden und auch die dazugehörigen Weine können wir sehr empfehlen. Bioland-Winzer Klaus Borngässer kennen wir nun schon ein knappes viertel Jahrhundert und genauso lange halten sich seine Weine schon in unserem Sortiment.
Aktion Regiokiste mit 20% Rabatt
Aktuell läuft auch noch unsere Regiokisten-Aktion - warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah!
Nun reicht es mal für heute! Einen wunderschönen November allerseits,
Rebekka Zell für das Ackerlei-Team