„Mehr Licht!“
Dies sollen Johann Wolfgang von Goethes letzte Worte gewesen sein.
Nach so einem gefühlt sehr langen, düsteren Winter kann das Bedürfnis nach mehr Sonnenschein sicherlich nicht nur der mittlerweile chlorophyllarme Grünkohl nachempfinden! Dieser hat sich übrigens entschieden zu Ostern als Tannenbäumchen aufzutreten, womit seine Zeit im Kochtopf für diese Saison nun demnächst für beendet erklärt wird.
Und zack! ist es vorbei mit der Winterruhe. Die wärmeren Temperaturen und das vermehrte Erscheinen der Sonne eine Etage weiter oben bringt Bewegung in alles, was irgendwo noch einen Winzigkeit Leben in sich trägt. Am lautesten freuen sich wohl die Vögel darüber, wobei die in den letzten Tagen starke Konkurrenz von diversen Motorengeräuschen bekommen haben. Endlich konnten wir raus aufs Feld. Pflügen, spaten, eggen, pflanzen, säen. Zum ersten Mal kam zum Pflügen unsere neueste Errungenschaft aus dem Hause „Ermo“ zum Einsatz. Das hübsche italienische Modell ist deshalb besonders, weil er nur die oberen 12-15cm pflügt. So bleibt das Bodenleben in der oberen Schicht erhalten und kann für weiteres Wachstum zur Verfügung stehen, obwohl das Kraut verschwunden ist und wir eine saubere Fläche zum weiteren bestellen haben. Dieser Pflug arbeitet „on-land“, was heißt, dass es bestenfalls keine Verdichtungen gibt in den Furchen und tieferen Bodenschichten. So wie wir das gerne haben.
Nun denn, die ersten Saaten gehen schon auf: Radieschen, Spinat, Bundzwiebeln,… Die Frühkartoffeln keimen bereits und einige Salat- und Kohlsorten stecken in der Erde. Heute kommt der Fenchel auf den Acker und Kräuter. Die Folientunnel sind neu bepflanzt, die wenigen verbliebenen Erdbeeren sind vom Unkraut befreit und teilweise schon am Blühen. Das macht alles so viel Spaß! Und nicht nur wir sind freudiger bei der Arbeit, auch die kleinen Lämmer, die in den letzten Wochen geboren wurden, springen munter auf der Wiese herum. Pure Lebensfreude springt denen aus jeder Wollfaser. 😊
Für unseren Wirsing war es wohl zu viel des Guten. Er ist frühlingsgeschädigt, wenn man das so sagen kann und viele Köpfe schon dezent über das Ziel „Küche“ hinausgeschossen in Richtung Kompostierung. Dicht auf den Fersen ist ihm der Lauch. Noch hält er dem Schossimpuls stand, was aber nur noch eine Frage von wenigen Wochen sein dürfte, bis auch dort der Mulcher anrückt. So ist das mit dem Frühling: Für Vieles der Beginn, für Manche das Ende.
Unter den Geräuschen waren auch mal wieder die eines Baggers auszumachen. Der große Maulwurf hat - nach 1,5 Jahren Warten auf die behördlichen Genehmigungen und nachdem der Kampfmittelräumdienst dann noch sein Okay gegeben hatte - ein Loch gezaubert für fünf Gastanks. Die benötigen wir für die Versorgung des Gewächshauses.
Dort sind nun schon die ersten Gurken erntereif, viele Hummeln sind unterwegs zum Bestäuben der Tomaten und diverse andere Nützlinge mit komplizierteren Namen, um die Läuse in den Gurken in den Griff zu bekommen. Diese lästigen Tierchen mögen leider auch das gute Klima sehr. Kürzlich waren wir im Rahmen einer Mitarbeiterführung unter anderem im Gewächshaus. Das ist einfach immer wieder spannend – vielleicht auch für die Katz´. 😉
Wir freuen uns nun alle auf die ersten eigenen Tomaten, die versprechen drei bis vier Wochen reif zu sein.
Der Frühling hat auch üblicherweise Ostereier im Gepäck und on top die dazugehörigen Feiertage. Für uns bedeutet es, dass wir die Liefertouren für die Ökokisten verschieben müssen und somit auch die Bestellzeiten. Die Info´s dazu gibt’s in ihrer Kiste oder ihrem E-Mailpostfach.
Unsere Hofläden in Bruchköbel und Seligenstadt haben natürlich am Karfreitag geschlossen, dafür aber am Mittwoch, den 27.03. von 9-18.30 Uhr geöffnet. Alle anderen Öffnungszeiten bleiben wie gewohnt.
Wir haben auch wieder frisches Rindfleisch vom eigenen Angusbullen in der Theke!
Der Sage nach, hat uns ja Goethes Mutter den Schlammassel mit der Frankfurter Grünen Soße eingebracht. Nun denn, wahr ist, dass die sieben Kräuter im Frühling meist länger brauchen als bis zum Gründonnerstag um erntefähig zu sein. Zudem gibt es regional derzeit keinen Anbieter mehr für die Originalzusammenstellung in Bioqualität. Wir bekommen es selbst leider auch nicht hin. So können wir ersatzweise nur einen Teil der Kräuter einzeln anbieten und andere Alternativen.
So, die Hasen rufen zur Besprechung!
Fröhliche Ostern wünschen wir Ihnen und Ihren Familien mit unserer Hoffnungsgeschichte 6.0.
Rebekka Zell für das Ackerlei-Team
Pssst: Es gibt noch freie Parzellen im Saisongarten und für die Selber-Gärtner das Bingenheimer Saatgutsortiment!