Bild
Die gute Nachricht zuerst!

Die gute Nachricht zuerst!

Vor gut neun Monaten haben wir unseren letzten Bullen geschlachtet, unter anderem deshalb, weil völlig unklar war, wie es mit der Bio-Schlachtstätte und Metzgerei auf dem Hofgut Patershausen weitergehen sollte. Dort stand ein Pächterwechsel an.  Verpächter des Gutes ist die Stadt Heusenstamm, die dann Anfang des Jahres eine Ausschreibung startete.

Bild
Hofgut Patershausen Gebäude
Bild
Die gute Nachricht zuerst!
Bild
Die gute Nachricht zuerst!
Bild
Hofgut Patershausen Biergarten / Straußenwirtschaft

Das Verfahren ist kompliziert und wir verzichten an dieser Stelle auf Einzelheiten. Wichtig ist, wer den Zuschlag bekommen hat! The Winner is: die frisch gegründete Hofgut Patershausen GmbH & Co.KG, die betrieben wird von der Hofgut Oberfeld AG (Darmstadt), Dottenfelder Hofladen OHG (Bad Vilbel), Familie Bloem von Theos Gemüsehof (Steinfurt) und die Ackerlei Rebekka und Thomas Zell OHG (Bruchköbel). In die bis zu 1200 Jahre alten Fußstapfen von Benediktinern, Zisterzienserinnen, Jesuiten und Rittern zu treten, ist sicher ein hehres Ansinnen, aber wer sonst sollte diesen Mut haben, wenn nicht eine Hand voll Bio-Bauern!?

Für uns beteiligte Betriebe ist es ein großes Glück, denn nun kann es ab Oktober 2025 weitergehen auf dem Hofgut Patershausen mit der Metzgerei, dem Biergarten und der Landwirtschaft. Langfristig gibt es noch viele tolle Ideen und Pläne für das Hofgut, das sehr idyllisch mitten im Wald zwischen Heusenstamm und Dietzenbach gelegen ist und mit der Straußenwirtschaft über Sommer ein beliebtes Ausflugsziel war. Die junge Generation der Bloems wird alsbald dort Quartier beziehen und versuchen, so schnell es geht, zusammen mit einigen der ehemaligen Mitarbeitenden des Vorbewirtschafters an ihrer Seite und den drei starken Betrieben im Rücken, wieder Leben in das alte Gemäuer zu bringen. Für uns Ackerleier bedeutet dies im Wesentlichen, dass wir nun wieder eine Rinderherde aufstallen können, denn die Schlachtung ist sichergestellt. Bis das alles soweit ist, müssen wir auf Mastrinder von lokalen Kollegen ausweichen, aber eben bald nicht mehr das Bio-Rindfleisch von weit entfernten Betrieben einkaufen. 

Bild
Traktor mit Anhänger voller Großkisten
Bild
Thomas und Andreas mit Kartoffelkisten
Bild
Thomas mit Bataten auf dem Acker

Landwirtschaftlich und gärtnerisch betrachtet geht’s nun Richtung Endspurt des Gemüsejahres. Die umfangreiche Herbsternte steht in den Startlöchern – momentan in Form des Kartoffelroders. Insgesamt stehen noch fast 30 Hektar und ungefähr 20 Sorten Kartoffeln zur Rodung an. Dafür sind ein paar Wochen gutes Wetter – in dem Fall nicht zu heiß, nicht zu kalt und trocken – nötig, was es selten am Stück gibt und wo es schon oft irgendwann eng wurde gegen Ende, weil es zu nass war. Nun denn, jetzt geht’s also erstmal los.
Parallel werden Hokkaido-Kürbisse eingesammelt. Davon scheint es diesen Herbst reichlich zu geben. Schaumerma.
Auch die frühen Süßkartoffeln sind fertig für die Küche und werden in den nächsten Tagen aus der Erde befördert. Diese Sorte hat die komische Angewohnheit, oft nur eine mega-große Frucht anzusetzen, bestenfalls noch ein-zwei kleine Schwestern. Also nicht über das Gewicht wundern; wir haben keine Extraportion Nachtisch verteilt.

Bild
Maispflanze auf dem Acker
Bild
Maiskolben in der Hand
Bild
Maiskolben im Hofladen
Bild
Maiskolben auf dem Teller

Wenn wir von Maisernte reden, ist damit nicht Futtermais gemeint, der gehäckselt wird. Der Unterschied liegt sozusagen im Endverbraucher. Futtermais ist für die vierbeinigen Mitbewohner vieler Landwirte gedacht. Er wird grün als gesamte Pflanze klein gehäckselt, in Silos eingelagert und übers Jahr verfüttert. Oder als Körnermais gedroschen, wenn er trocken ist für Saatgut oder Trockenfuttermischungen. Wenn ihr an Maisfeldern vorbeikommt und mal eben ein paar Kolben fürs Abendessen mitnehmen möchtet, lasst es einfach. Der schmeckt nicht und für Popcorn ist er auch nicht geeignet 😉 Für den menschlichen Gaumen bauen wir Zucker- oder Süßmais an. Das sind ganz andere Sorten, deutlich kleinere Pflanzen und viel süßere Kolben. Wir säen mehrere Sätze davon, so dass wir einige Wochen lang frischen Mais pflücken können. Reif ist er, wenn er seine „Haarfarbe“ ändert und die hellgrünen Büschel oben an der Spitze beginnen braun zu werden. Mais kann auch mit einem Vollernter gepflückt werden, allerdings ernten wir ihn von Hand. Frischer Mais ist wirklich ein Geschmackserlebnis und nicht vergleichbar mit den Körnern aus dem Glas. Probiert mal und vielleicht bekommen wir noch mehr solcher vielsagenden Fotos geschickt!

Bild
Eichblatt grün auf dem Acker
Bild
Batavia rot auf dem Acker
Bild
Thomas auf dem Wirsingacker
Bild
Blumenkohl auf dem Acker
Bild
Grünkohl auf dem Acker
Bild
Kohlacker
Bild
Lauch auf dem Acker
Bild
Zucchini auf dem Acker
Bild
Landgurken im Folientunnel

Aktuell ernten wir außerdem wunderschöne Blattsalate, Bundzwiebeln, Mangold, Kräuter, Tomaten, Gurken, passablen Kohl in weiß, rot und spitz, tollen Wirsing und in den nächsten Tagen kommt der erste Grünkohl und Blumenkohl auf den Tisch für diese Saison! Unser Lauch gibt eine gute Figur ab, die Zucchini sind für ihr Alter noch recht produktiv und Landgurken sind auch noch da, wobei die nun so langsam, zeitgleich mit dem Erreichen des obersten Drahtes im Tunnel, auch ihr natürliches Ende erreicht haben. Also kulinarisch betrachtet ist der September schon ne Wucht! Da hat man noch fast alles vom Sommer und schon fast die ganze Herbstauswahl. 
Wobei es auch in diesem Jahr Klagelieder zu singen gibt: unsere Möhren sind eine einzige Katastrophe, die Rote Bete vielleichteventuellunterUmständen noch zu retten, die Pastinaken quasi nicht vorhanden, die Steckrüben Marke miniklein und der Sellerie nicht der Burner. Alles bestenfalls suppengemüsetauglich, aber mehr auch nicht. Gut, dass wir nicht die einzigen sind auf weiter Flur und unter den Bio-Gemüseerzeugern in Hessen ein gutes Netzwerk haben.

Veranstaltungshinweise

Bild
Veranstaltung Kartoffeltag auf dem Acker am Hof - Absage

Als nächstes steht ja unser Kartoffeltag am 20. September im Plan. Diesen müssen wir allerdings aufgrund von „einfach zuviel“ absagen. Das tut uns sehr leid. 

Bild
Veranstaltung Zeltkerb Oberissigheim

Vom 25.-28. September findet bei uns hier in Oberissigheim die traditionelle Zeltkerb statt. Warum sollte man dort hingehen?! Es wird dort unsere Gemüsepfanne geben! Die, die wir viele Jahre auf dem Oberissigheimer Weihnachtsmarkt gemacht haben. Nun ist sie nach langer Pause schwer vermisst worden und darf nun die Kerb besuchen. Wir sind gespannt, ob sie sich behaupten kann im Ring mit Bratwurst, Schnitzel, Pommes und Burger. Ob sie bleibt, hängt also von den Besuchern ab.

Bild
Veranstaltung Vitalmesse Stadthaus Bruchköbel

Am 27. September findet Bruchköbels erste Vitalmesse statt. Auch hier sind wir vertreten mit einem Stand und freuen uns auf zahlreichen Besuch. https://mgv-bruchkoebel.de/vitalmesse/

Bild
Saisongarten-Erntedankfest
Okt. 04

Saisongarten-Erntedankfest

Sa. 04.10.2025 15 Uhr

Aufgrund der Wettervorhersage wird die Veranstaltung abgesagt!

Wir feiern Erntedank und Sie sind herzlich eingeladen dabei zu sein!
Im Saisongarten am Nussbaum, An der Landwehr

Bild
Workshop Fermentation von Gemüse
Okt. 18

Workshop Fermentation von Gemüse

Sa. 18.10.2025 10 Uhr

von und mit Fermakultur aus Friedberg
Treffpunkt: 10 Uhr Ackerlei Hofladen Oberissigheim
Weitere Info´s, Kosten und Anmeldung: Auf der Website von fermakultur

Bild
Aktionswochen für gentechnikfreies Essen

Aktionswochen für gentechnikfreies Essen vom 15. – 27. September 2025 vom Bioland-Verband und anderen

Aktionswochen für gentechnikfreies Essen vom 15. – 27. September 2025 vom Bioland-Verband und anderen
Vom 15. bis 27. September 2025 finden die zweiten bundesweiten Aktionswochen für gentechnikfreies Essen statt – organisiert von einem breiten Bündnis aus Land- und Lebensmittelwirtschaft, sowie Umweltschutz-organisationen. Bereits 2024 forderte das Bündnis unter dem Motto „Keine Gentechnik auf unseren Äckern und Tellern“ unter anderem klare Koexistenzregelungen und eine verpflichtende Kennzeichnung des Einsatzes neuer Gentechnikverfahren bis in die Ladenregale. Auch in diesem Jahr setzen wir gemeinsam ein starkes Zeichen – für eine gentechnikfreie ökologische und konventionelle Landwirtschaft und den Erhalt der Saatgutvielfalt. In diesem Jahr werden die Aktionswochen europäischer: In Österreich finden parallel zahlreiche Veranstaltungen statt – mit breiter Beteiligung von Handel, Landwirtschaft und Verbänden. Weitere Aktionen in Europa sind in Planung. Denn unser Ziel kennt keine Grenzen: Verbraucherinnen und Verbraucher müssen auch künftig sicher erkennen können, was in ihrem Essen steckt. Und die Menschen, die die Lebensmittel erzeugen, müssen Schutzmöglichkeiten haben, um weiter gentechnikfrei produzieren zu können.
Wir selbst haben keine spezielle Veranstaltung geplant im Aktionszeitraum. Informationen zum Thema finden sie aber immer auch in den Hofläden und bei bioland.de. 

Einen farbenfrohen Herbst allerseits!
Rebekka Zell für das Ackerlei-Team


#sendmepostcardsfromOI

Bild
Emmi vor Sonnenblumen
Bild
Sonnenuntergang auf dem Traktor
Bild
Greifvogel im Saisongarten