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Im Zeichen des Lauches

Im Zeichen des Lauches

In der letzten Zeit liegt hier ein dezenter Lauchgeruch in der Ackerlei-Luft. Lauch, oder auch Porree genannt, ist nach Kartoffeln unsere nächstgrößere Kultur.

Wir bauen ca. 10 Hektar davon an und haben so das ganze Jahr, bis auf wenige Wochen jetzt im Juli, Lauch aus eigener Ernte. Wetter hin oder her – es müssen also 1.600.000 Lauchpflanzen in die Erde. Das ist schonmal ein Auftrag, der ein paar Tage Priorität fordert und bestenfalls keine 30 Grad im Schatten. Da spielt die Sonne gerade mal mit. Manchmal.

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Gewitterregen am Horizont
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Lauchpflanzung auf dem Acker
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Lauchpflanzen
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Lauchpflanzmaschine auf dem Acker

In der letzten Zeit liegt hier ein dezenter Lauchgeruch in der Ackerlei-Luft. Lauch, oder auch Porree genannt, ist nach Kartoffeln unsere nächstgrößere Kultur. Wir bauen ca. 10 Hektar davon an und haben so das ganze Jahr, bis auf wenige Wochen jetzt im Juli, Lauch aus eigener Ernte. Wetter hin oder her – es müssen also 1.600.000 Lauchpflanzen in die Erde. Das ist schonmal ein Auftrag, der ein paar Tage Priorität fordert und bestenfalls keine 30 Grad im Schatten. Da spielt die Sonne gerade mal mit. Manchmal.

Dieser Tage ist ja mal wieder der kleine Herbst zu Besuch, was jetzt nicht für alle Gemüsekulturen soo schlecht ist. Die Freunde aus der mediterranen Klimazone japsen aber schon ganz schön nach Sonne und Wärme und sind etwas lustlos in der Fruchtproduktion und lassen ihre Abwehrhaltung gegenüber Pilzerkrankungen und dergleichen Schlechtigkeiten etwas schleifen. Wenn der Siebenschläfer Recht behält, bleibt das so unbeständig und unberechenbar in den nächsten sieben Wochen. Wie über vieles in unserem Land, gibt es auch darüber statistische Analysen, die gezeigt haben, dass die Bauernregel für die erste Juliwoche tatsächlich oft zutrifft: Laut den Wettervorhersagern des Deutschen Wetterdienstes liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit zwischen 55 und 70 Prozent. Also, schon bissl mehr als „Kräht der Hahn auf dem Mist,…“ So sind wir also gespannt, wie und wann der Sommer sich entscheidet.

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Wickroggenernte auf dem Acker
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Wickroggenernte auf dem Acker
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Kohlernte mit Ernteband

Davon unabhängig machen wir mal weiter mit unserem Alltag: Felder wollen bepflanzt und besät werden, davor müssen sie bearbeitet werden. Auf einigen wurde Wick-Roggen-Mulch verteilt, in den dann Pflanzen hinein gesetzt werden. Es muss immer wieder gehackt, gestriegelt, gejätet, gehäufelt,… manchmal bewässert werden und irgendwann geht’s an die Ernte.

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Bunter Mangold auf dem Acker
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Buschbohnen auf dem Acker
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Zucchinifeld mit Wickroggen-Mulch
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Spitzkohl auf dem Acker
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Möhren frisch geerntet
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Kartoffeln mit Herz

Jetzt heißt die Währung hier gerade Zucchini! Aber auch schöner bunter Mangold, Frühkartoffeln, allerhand Kohl und demnächst die ersten Bohnen und Möhren stehen hoch im Kurs. Zum Thema Frühkartoffeln hatten wir Besuch von einem Reporter der Hessenschau, der wissen wollte, was es mit den Ausfällen bei der Ernte durch die Krautfäule auf sich hat. Fakt ist, wir haben tatsächlich enorm viel weniger Ertrag als üblich bei den Frühkartoffeln. Durch die anhaltend hohe Luftfeuchtigkeit breitet sich Phytophthora sehr schnell aus. Der schön klingende griechische Name bedeutet nichts geringeres als „die Pflanzenvernichtende“, was sie dann auch schnell, effizient und gekonnt erledigt. In der Folge wachsen die Knollen nicht mehr weiter und es besteht auch die Gefahr, dass sich die Kartoffeln ebenfalls infizieren. So haben wir schon früher als geplant mit der Ernte begonnen, weshalb es viele kleine Knöllchen gibt. Als Bioland-Betrieb dürfen wir mit einer Ausnahmegenehmigung ein Kupferpräparat ausbringen zum Schutz der Pflanzen, was wir in diesem Jahr tun müssen, um einen kompletten Ertragsausfall der Herbsternte bei den Kartoffeln zu verhindern. Wir haben dadurch viel höhere Produktionskosten und Arbeitseinsätze und ob das alles was bringt, sehen wir erst in einigen Monaten. Die heißgeliebten Pommes könnten also in diesem Herbst auf der roten Liste stehen oder zumindest werden sie vermutlich in Bio-Qualität nicht günstiger.

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Gurkenpflanzen entfernen im Gewächshaus
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abgeernete Gurkenpflanzen auf dem Wagen
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Gurkenpflanzen im Gewächshaus
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Gurkenpflanzen im Gewächshaus
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neue Gurkenpflanzen im Gewächshaus
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Tomaten im Hofladen
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Grüne Paprika iom Folientunnel
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Landgurken im Folientunnel

Im Gewächshaus ist Aufbruchstimmung in der Gurkentruppe. Der erste Satz ist zu Ende, der nächste am Start. Das führt zu einer kleinen Erntelücke, die wir mit Schlangengurken von anderen Bioland-Kollegen ausgleichen, bis die neuen Pflanzen Früchte tragen.

Unsere Tomaten befinden sich in einer depressiven Lebensphase. Sie reifen bei fehlendem Sonnenlicht nur sehr zögerlich und kommen daher eher blassrot bis orange und geschmacklich ausbaufähig daher. Es fehlen bisher schon circa 14 Tage an Sonnenstunden, was man - bei aller Freude über gefüllte Wasservorräte - dort dann zu spüren bekommt. Aber da müssen wir nun gemeinsam durch. Nütz ja nix.

Unser kleines Paprikaprojekt im Folientunnel ist zum Glück nur ein Projekt. Damit müssen wir uns noch mehr beschäftigen, wenn das mal ein größeres Thema werden soll. Immerhin, die Pflanzen hängen ziemlich voll und auch den Landgurken in der direkter Nachbarschaft geht es gut.

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Erdbeeren und Himbeeren
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Zwetschgen und Trauben
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EM Dekoration im Hofladen Oberissigheim

Der Sommer kommt bestimmt, denn im Obstregal macht er sich schon bemerkbar. Die geniale Beerenzeit neigt sich dem Ende entgegen und macht Platz für die Ablöse: Zwetschgen und Trauben; in Kürze gesellen sich erste Birnen und Frühäpfel dazu.

Unser nächster Onlinekochkurs hofft auch noch auf Sommer: „Sommerliche Leichtigkeit, Frische Rezepte“ am Fr., 12.7. 16:30 Uhr bis circa 19 Uhr. Anmeldung hier.

Ob es bei der Europameisterschaft im Fußball zu einem Sommermärchen kommt, kann auch die Abteilung Wettervorhersagerei nicht mit Bestimmtheit sagen. Was aber sicher ist: Mit den guten Bio-Snacks und Getränken sitzt ihr nicht im Abseits beim nächsten Fussballabend!

 

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Besuch im Klostergarten Roßdorf
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Besuch im Klostergarten Roßdorf
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Besuch im Klostergarten Roßdorf Snack

Zwischendurch an einem schönen Samstag im Juni waren wir mit einigen Saisongärtnerinnen bei Waltraud Goy in Bruchköbel-Roßdorf und haben uns den Antoniter-Klostergarten angeschaut, einiges über die Geschichte erfahren, verschiedene Kräuter kennengelernt und Johanniskraut zu Öl und Hochprozentigem veredelt. Das soll beruhigend wirken – haben sie gesagt😉 Ein sehr gelungener Nachmittag war das und ein kleiner Urlaub Mitten in der gärtnerischen Hoch-Zeit. Gelegenheit zu einer kleine Kräuterwanderung mit Frau Goy gibt es am 02.08.2024 um 14.30 Uhr am Hofladen. (Spende erbeten; Bitte um Anmeldung an info@ackerlei.de).

Beruhigend und bemerkenswert finde ich zumindest all die wunderschönen Dinge, die so auf den Feldern und am Wegesrand zu bestaunen sind:

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Mohn und Kornblumen im Getreidefeld
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Hummel auf Phazelia
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Pastinaken auf dem Acker
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Bohnen keimen auf dem Acker
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Broccoli kurz vor der Blüte
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Mohnblumen trinken aus einer Pfütze
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Weißkohl mit Raupenfraß
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Weißkohl mit Raupenfraß
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Weißkohl mit Raupenfraß
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Philipp und Thomas
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Emmi im Kofferraum beim Yoga
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Blumenstrauß aus Gründüngung
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Wellige Spur auf dem Acker
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Grünkohlpflanzen werden aufgeladen
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Regenbogen über Ackerlei

Das schöne Bild mit dem Wellengang auf dem Acker steht heute dafür, dass es doch wirklich selten schnurgerade läuft. Schon gar nicht, wenn man mit einer wetterabhängigen Natur zusammenarbeitet und mit so vielen Menschen, die unterschiedlicher oftmals kaum sein könnten. Wir sind dankbar für unsere Vielfallt – vom Acker, über´s Team bis auf den Tisch! Sie darf auch gerne noch größer werden, denn an der einen oder anderen Stelle fehlt uns noch jemand. Schaut doch mal rein in unsere Stellenangebote.

Einen schönen Juli allerseits - und vergesst nicht die Gummistiefel mit auf die Urlaubspackliste zu schreiben und eure Ökokiste zu pausieren oder zu verschenken solange ihr unterwegs seid!

Rebekka Zell für das Ackerlei-Team