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Aufbruchstimmung

 …nicht nur im Blumenbeet. Auch der Schnittlauch schmiedet Zukunftspläne und der Mangold feiert sein Überleben.

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Schnittlauch auf dem Acker
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Mangold auf dem Acker
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Schaf mit Kaffeetasse

Wenn man den Vögeln so zuhört, bekommt man den Eindruck, es sei wahnsinnig viel passiert über Winter. Auf dem Teich treffen sich die Enten zum Smalltalk und auf dem nassen Acker unten an der Straße tratschen die Nilgänse. Emmy zieht an der Leine, als gäbe es auf der üblichen Ortskontrollrunde Neues zu entdecken und die Schafe schaukeln ihre noch leichten Kugeln zum Weiderand, um an das sicherlich grünere Gras auf der anderen Seite des Zaunes zu gelangen – aber erst ein Käffchen! Soviel Zeit muss sein.

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Jungpflanzen Kohl
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Jungpflanzen Bundzwiebeln
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Jungpflanzen Kohl

Die ersten Saaten ruckeln sich zurecht und recken die Köpfe gen Himmel. Hier und da brummelt eine winterschlaftrunkene Hummel durchs Blickfeld auf der Suche nach Stoff. Die Luft wird milder. Und plötzlich weht ein Hauch von Frühling ums Eck, der den Menschen ein zaghaftes, hoffnungsvolles Lächeln entlockt.

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Frühblüher im Hofladen
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Rose in Reifenfelge
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Sonnenaufgang am Teich

Die frühlingsfrohe Aufbruchstimmung in der Natur nimmt uns mit in eine neue Zeit. Wie gut 😊

Natürlich beschäftigen uns immer noch auch die schweren Themen, die gerade überall in der Luft hängen wie allergieauslösende Pollen. Wir diskutieren über die Lage der Bauern, der Wirtschaft, der Familien, der Politik… über Klima, Arbeitslöhne, Fachkräftemangel, die unmögliche Ausbildungs-Situation,… und bleiben oftmals kopfschüttelnd zurück. Welche Werte wollen wir in unserem Betrieb leben und geht das überhaupt noch? Sozialgerecht und gleichzeitig wirtschaftlich?

Wir Zells sind tief verwurzelt im ökologischen Landbau. Das gehört zu uns; Landwirtschaft ist für uns nicht anders denkbar; Gentechnik ausgeschlossen; Vielfalt extrem wichtig; Nachhaltigkeit alternativlos. Das soll so bleiben, damit auch die nächsten Generationen noch auf diesem Planeten leben können. Da kann man schonmal mutlose Momente und trübe Gedankenwolken im Kopf haben, wenn man die Zeitung aufschlägt oder die vielen Meinungen auf diversen Social-Media-Kanälen liest. Wir haben nicht vor, uns entmutigen zu lassen, darum vergessen wir nun mal für einen Augenblick die Politik, die Meinungen und die Welt da draußen.

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Katzen auf dem Stapler
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Rehe im Feld
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Pastinakenernte im Februar

Bei Ackerlei steht Frühling im Kalender und der Spruch für den Februar von Antoine de Saint Exupéry: „Einer muss dem anderen beistehen, wenn man nicht verloren gehen will!“ – den nehmen wir gerne mit in den Rest dieses noch recht frischen Jahres. Und das gilt vermutlich für alle, egal ob Katze, Reh oder Homo sapiens.

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Gewächshaus Heizungsrohre
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Gewächshaus Heizungsrohre
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Gewächshaus Vorbereitungen Saisonstart
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Gewächshaus Löcher bohren
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Gewächshaus Tomatenpflanzen
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Gurkenblüte
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Katze im Gewächshaus
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Tomaten im Gewächshaus

Bevor es nach draußen auf den Acker ging, haben wir drinnen im Gewächshaus alles startklar gemacht für die diesjährige Gurken- und Tomatensaison. Das mittlerweile gut geübte Programm: Mistkompost rein, Technik wieder einrichten, Löcher bohren, Pflanzen setzen, Tropfer fürs Wasser anschließen, Schnüre für die gute Haltung anbringen, Hummelvölker ansiedeln, Pflanzen betüddeln, pflegen und gut versorgen. Nun, es sieht gut aus - finden die Mäusejäger! Einige zarte Frühblüher-Gürkchen hängen bereits dran und wir rechnen mit der ersten kleinen Ernte Anfang März. Die Tomaten zeigen ebenfalls erste Blüten. Wenn alles normal läuft, die Hummeln ihren Dienst tun, die Sonne scheint und die Bedingungen stimmen, können wir Ende April mit guten Früchten rechnen. 

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Babyleaf im Folientunnel
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Asiasalat im Folientunnel
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Blattsalat im Folientunnel

In den Folientunneln wurden die ersten Babyleaf-, Asia- und Blatt-Salate gepflanzt. Hier gibt es aber auch noch unsere Wintersalate, die ziemlich lecker sind.

Im Freiland liegen unter schützenden Vliesdecken die ersten Sätze Radieschen und Spinat in der Erde. Die sind dann schnell zur Stelle, wenn es mal nennenswert wärmer wird. Auch Blattsalate sind schon gepflanzt worden auf unseren Flächen in Seligenstadt. Dort ist der Boden deutlich sandiger und schneller trocken, als hier in Bruchköbel, wo auf vielen Flächen noch das Wasser steht.

Die Frühkartoffeln liegen erwartungsvoll und keimfreudig bereit. Ihr Aufbruch zu neuen Ufern steht in den nächsten Tagen auf dem Plan.

Erste Vorbereitungen sind auch im Saisongarten schon getroffen worden. Der Boden wurde mit Mistkompost aufgepeppt und mit der Spatenmaschine bearbeitet. Für die Saison 2025 gibt´s kaum noch freie Parzellen. Wer also noch mit dem Gedanken spielt, diese Art der Selbstversorgung zu probieren, sollte sich beeilen mit der Anmeldung. (Info´s hier unter Saisongarten)

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Rüttelroder
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Pastinakenernte
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Pastinakenernte

Auf etwas trockeneres Wetter freuen sich auch die Pastinaken. Hä, Pastinaken? Gehört das Thema nicht in den Herbst? Normal schon. Das war sowas... Leider konnten wir im Oktober und November unsere Pastinaken nicht mehr rechtzeitig ernten, bevor es zu nass war auf dem Acker. Die würzigen Wurzeln sind aber Gott sei Dank recht schmerzfrei was Frost betrifft, und können den Winter in der Erde überleben. Theoretisch. Nun war es mal kurz trocken genug, um einen ersten Versuch zu unternehmen, sie doch noch zu ernten. Mit unserem bewährten Rüttelroder und einer ansehnlichen Truppe ist es auch gelungen. Diese Methode ist allerdings nur zum Vergolden der Pastinaken geeignet und muss überarbeitet werden, weil es einfach zu viel Handarbeit ist. Es fing dann eh wiedermal an zu regnen, so dass man sich nun bis zur nächsten Trockenzeit in Ruhe eine andere Lösung überlegen kann. Leider gibt es auch viel Ausschuss, denn nicht alle Pastinaken sind gesund und unversehrt geblieben. Immerhin sind nicht alle betroffen und sie sind nicht völlig umsonst angebaut worden. 

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Deko regionale Ware Hofladen
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Deko regionale Ware Hofladen
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Deko regionale Ware Hofladen

Im Hofladen haben wir zur Zeit den Blick auf die regionale Ware fokussiert. Seit fast 30 Jahren pflegen wir nun schon Beziehungen zu vielen Bio-Betrieben aus der Region, deren Produkte wir anbieten – vom Honig aus Limeshain und Marburg, über den Wein aus Rheinhessen, die Kräuter und Saaten aus Bebra bis zu den Nudeln aus Miltenberg, Wurst aus Heusenstamm, Käse aus Hirzbach… und natürlich ganz viel Gemüse von unseren Feldern und aus der „Nachbarschaft“.

Das wir regional handeln, wo immer es möglich ist, ist uns sehr wichtig – genauso wie Vielfalt, Nachhaltigkeit, Gentechnikfreiheit und einiges mehr. Das kostet ziemlich viel Zeit, weil es erfordert, dass wir Lieferanten für oftmals nur ein Produkt haben und somit eine laaange Liste Lieferanten. Das ist logistisch natürlich deutlich aufwendiger, als alles bei einem Großhandel zu ordern. Und es ist oft um ein Vielfaches teurer, weil die Produkte eben nicht von der Stange kommen und oftmals noch handwerklich hergestellt und verpackt werden – zudem in Hessen/Deutschland. Bei uns ist nun mal das Lohngefüge etwas anders, als in anderen europäischen Ländern.

Also Freunde, wenn ihr mal wieder vor der Wahl steht, überlegt es euch, welche Politik ihr in Sachen Regionalität fahren wollt. Es liegt mit in eurer Hand, ob landwirtschaftliche Familienbetriebe in unserem Land zukünftig existieren können. Was das betrifft, wünschen wir uns wirklich eine „Aufbruchstimmung“ und ein Umdenken in der Gesellschaft und wir wollen versuchen, unseren Teil dazu beizutragen.  

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Lauch im Sonnenaufgang
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Maschiene im Sonnenuntergang
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Emmi im Schnee

Ich merke gerade, dieser Newsletter ist stellenweise schwer verdaulich. Vielen Dank, wenn Sie bis hierhin mitgekommen sind. Aber es ist nicht immer alles so toll, wie es im Sonnenauf- oder Untergang aussieht. Wir wollen transparent sein und somit dürfen sie gerne auch unsere Sorgenfaltenthemen mitbekommen.

Ausbremsen sollen sie uns aber nicht, denn es soll ja weitergehen! 

Aufbruch auch im Hühnerstall bei Hofgut Marjoß des BWMK

Eier von glücklichen Hühnern mit gesunden Hähnen: Das Hofgut Marjoß im Main-Kinzig-Kreis geht bei der Hühnerhaltung neue Wege. „Wir setzen auf Zweinutzungshühner“, erklärt Dietrich Hunsmann, Leiter des Hofguts. Nach einer Pilotphase werden im Herbst 2024 alle Ställe des Bioland-Betriebs auf die Zweinutzungshühner der Rasse Coffee und Cream umgestellt. Die Hühner kommen aus ökologischer Tierzucht (ÖTZ), die in Bauernhand und unabhängig von Konzernen ist. Sie werden in Herden gehalten und haben regelmäßig frische Weiden. Die Fütterung erfolgt mit Bio-Futter vom Hof und aus der Region. Alle Zweinutzungshähne werden aufgezogen und wertschätzend in den Kreislauf integriert. Feinschmecker und Studien der Uni Hohenheim bestätigen: „Eier (und Fleisch!) von Zweinutzungshühnern schmecken besser“.

Wir können uns selbst davon überzeugen, denn ab sofort bieten wir die Coffe&Cream-Eier an. Wir sind gespannt!

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Hühner Marjoß
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Eier Marjoß
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Hahn Marjoß

Bildnachweis: Ökologische Tierzucht | Fotos Eva Wolf, Demeter e.V.

Käse-Tour „Frühlings-Genuss“

Genuss für Käsefreaks gibt´s mit der neuen Käse-Tour „Frühlings-Genuss“! 
Sie startet am 10.03. bis zum 04.04.2025.

Info und Bestellung hier!

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Käsetour

Unser nächster Onlinekochkurs mit der Höhenberger Biokiste:

Kulinarische Herausforderung: Kochen für die ganze Familie am Fr. 28.03. 16:30 Uhr bis ca. 19:00 Uhr

Info und Anmeldung hier!

Wir brauchen Unterstützung!

Derzeit sind wir auf der Suche nach zwei sehr unterschiedlichen Person: Unser Wochenmarkt-Team würde sich gerne vergrößern und im Bürobereich „Finanzbuchhaltung“ fehlt uns eine Fachkraft.

Mehr dazu hier!

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Marktteam Hanau
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Sonne im Wald
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Fette Henne im Garten
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Blühende Hecke

Das es immer weiter geht, lehrt uns die Natur. Guck, die Sonne kommt raus!
Das wirkt nach dem Regenwetter nochmal so gut, wie ein Eierlikörchen und hilft zurück zur Hoffnung.

Auf bald, Rebekka Zell für das Ackerlei-Team