Empfehlungen zum richtigen Umgang mit unbehandeltem Bio-Gemüse und Bio-Obst
Alle Lebensmittel verlieren durch falsche Lagerung schnell ihre knackige Frische und wertvolle Vitamine; Kühlprodukte verderben innerhalb kurzer Zeit.
Drei wesentliche Faktoren sind bei der Lagerung zu beachten:
- Temperatur
- Licht
- Luftfeuchtigkeit
Grundsätzlich ist anzumerken, dass Bio-Gemüse und Bio-Obst generell in keinster Weise haltbar gemacht wurde, und somit schneller nachreift und verdirbt als behandeltes Gemüse und Obst.
Darum möchten wir Ihnen einige Tipps zur Lagerung von Lebensmitteln mit auf den Weg geben. Wir haben für Sie hier ein paar Richtwerte zusammengestellt, an denen Sie sich orientieren können, denn unterschiedliche Lebensmittel haben verschiedene Lagerbedürfnisse.
Wir empfehlen folgende Aufbewahrung:
Gemüse:
- Blattgemüse (z.B. Spinat, Mangold) und Salate: in PE-Tüte bei 0-1°C
- Kräuter: in Glas oder PE-Tüte bei 0 - 1°C
- Wurzelgemüse: in PE-Tüte bei 0 - 1°C
- Kartoffeln und Zwiebeln: trocken, dunkel (in Papiertüte) und kühl, bei jedoch mindestens 4°C
- Fruchtgemüse: für Gurken und Paprika sind ca. 8°C optimal
- Fruchtgemüse wie Auberginen, Tomaten, Avocado, aber auch Kürbisse wollen es nicht ganz so kühl: hier ist eine Lagerung von etwa 10 – 15°C besser. (Falls die Tomaten allerdings voll ausgereift sind können Sie auch im Kühlschrank gelagert werden, verlieren dann aber schnell ihr Aroma.)
Obst:
- Beeren- und Steinobst: Gemüsefach im Kühlschrank etwa 4 – 6°C
- Zitrusfrüchte: bei ca. 6°C
- Äpfel, Birnen u.ä.: bei ca. 6°C
- Exoten wie Bananen, Mangos, Ananas: bitte nicht unter 12°C
- Datteln, Nüsse: trocken, bei Zimmertemperatur
Käse:
- Frischkäse und Edelpilzkäse: 2 - 6°C
- Weich- und Schnittkäse: 6 - 10°C
- Berg- und Hartkäse: 12 - 15°C
Fleisch und Wurst:
- Fleisch: 0 - 2°C
- Frische Wurst (vakuumverpackt): 0 - 4°C
- Geräucherte Wurst: 8 - 10°C
Molkereiprodukte:
- Milch, Joghurt, Quark, ect. : 2 - 6°C
Brot:
- Brot: kühle Raumtemperatur von ca. 15 - 18°C in Papiertüte, Steintopf oder Holzbrotkasten
Wissenswertes zur Lagerung und Verarbeitung von Lebensmitteln
Gemüse und Kräuter
Viele Gemüsesorten verlieren unverpackt sehr schnell ihre Frische, im normalen Raum gehen licht- und wärmeempfindliche Vitamine verloren, durch den Feuchtigkeitsverlust wird das Gemüse schnell welk. Besonders empfindlich sind die feinen Blattgemüse wie z.B. Spinat, Kräuter mit zarten Blättern und Salate. Aus diesem Grund packen wir diese auch gerne beim Verkauf in eine Tüte. Wenn auch manchmal kritisch betrachtet, jedoch praktisch und bewährt haben sich zu Lagerung zu Hause im Kühlschrank Aufbewahrungsbehälter aus Plastik!
Wenn Sie Ihre Bio-Kiste erhalten haben oder nach dem Einkauf ihre Lebensmittel auspacken, sollten Sie besonders reife Produkte gleich aussortieren und diese zuerst verarbeiten, bzw. verzehren.
Um Vitamin- und Qualitätsverluste zu vermeiden, sollten Sie …
- niemals beim Waschen von Kräutern, Salaten und Blattgemüse die einzelnen Blätter über einen längeren Zeitraum im Waschwasser liegen lassen. Viele Vitamine werden bereits nach wenigen Minuten ausgewaschen
- nach dem Raspeln von Rohkost das Gemüse mit etwas Zitronensaft oder Essig beträufeln. Wenn Sie es nicht sofort verzehren, dann lagern Sie es am besten bis dahin in einer luftdichten Verpackung
- bei Bundware (z.B. Bundmöhren) unbedingt vor der Lagerung das Laub entfernen, zum Schutz vor Veratmung
- im Falle einer Gemüseschwemme in ihrem Garten oder Kühlschrank, lieber auf die Tiefkühllagerung der Gemüse ausweichen. Vorher sollten Sie das Gemüse jedoch küchenfertig vorbereiten und kurz in kochendem Wasser blanchieren.
Obst
Einige Obstsorten scheiden das Gas Äthylen bei der Lagerung aus, z.B. Äpfel. Dies fördert die Reifung und damit auch den Verderb von anderen Obst und Gemüse. Daher sollten diese nie zusammen gelagert werden.
Sie können sich jedoch diese Äthylenausscheidung zu Nutze machen, wenn Sie unreife Produkte - wie grüne Bananen, harte Kiwis oder Avocados - zusammen mit ein paar Äpfeln in einer Tüte beschleunigt nachreifen lassen.
- Zitrusfrüchte: sind relativ schnell verderblich. Winzige Verletzungen der Schale können zu Schimmel und Fäulnis führen. Deshalb die Früchte bitte öfter mal auf weiche Stellen kontrollieren
- Beerenobst, wie Erdbeeren, ist höchst empfindlich uns sollte möglichst umgehend verbraucht werden. Ebenfalls das Steinobst. Je nach Reife sollten Sie es sofort verzehren oder kühl lagern
- Äpfel und Birnen sind meistens sehr gut im Kühlschrank oder im kühlen Keller zu lagern.
Käse
Käse ist lebendig. Er reift. Und er will sorgfältig behandelt werden.
Bei der Lagerung sollte man darauf achten, dass die einzelnen Käsegruppen unterschiedliche optimale Lagertemperaturen haben.
Feinschmecker schwören auf die Käseglocke aus Steingut oder Keramik, da sie die behüteten Stücke optimal feucht hält. Da alle Käse atmen sollen, ist die schlechteste Lösung die Plastikfolie. Wir liefern den Käse in spezieller Käsefolie, welche noch atmen kann, aber nicht so gut zur längeren Lagerung von Käse geeignet ist.
Am besten kauft man Käse am Stück und schneidet ihn selbst frisch auf. Bei Käse am Stück ist darauf zu achten, dass er wechselseitig abgeschnitten wird. Es ist ein ganz normaler Prozess, dass nach einem gewissen Zeitraum die Anschnittstelle weiß anläuft und sich dort nach einer weiteren Zeit auch Schimmel bildet. Verhindern kann man dies, indem man immer mit einem sauberen Messer den Anschnitt erneuert.
Die Rinde ist bei Biokäse frei von künstlichen Zusätzen und deshalb im Prinzip essbar, bei Schnitt- und Hartkäse aber kein Genuss. Immerhin ist sie auch die „Verpackung“ des Käses.
Bei Weichkäse dagegen gilt sie als Delikatesse, egal, ob aus Weißschimmel oder aus Rotschmiere. Im Zweifelsfalle gilt: Ein Stück Rinde abschneiden und probieren, ob sie Ihnen schmeckt!
Nicht essbar sind die Überzüge aus Wachs oder Kunststoff, die manchen Schnittkäse zieren.
Schimmel auf Käse: Delikatesse oder Gift?
Besonders anfällig für die Bildung von Schimmel sind Käse mit Zusatz von Kräutern, Gewürzen etc. Dies ist leider auch mehr oder weniger normal und nicht zu verhindern. Denn der Käse lebt!
Es empfiehlt sich nicht, Edelschimmelkäse zusammen mit anderen Käsen in eine Käseglocke oder einer Verpackung zu lagern. Wenn der weiße oder blaue Edelschimmel, der manchem Käse erst sein Aroma gibt, auf andere Sorten überspringt, bleibt er zwar harmlos und kann verzehrt werden, aber er gehört eigentlich nicht zum Charakter dieser Käsesorte!
Anders sieht es aus, wenn sich ein grünlicher Schimmel gebildet hat, wie man ihn auch von Brot kennt. Bei sehr hartem Käse wie Parmesan genügt es, die befallene Stelle großzügig auszuschneiden, Schnittkäse sollte man am Besten entsorgen.
Vorsichtig sollte sein, wer auf das Antibiotikum Penicillin allergisch ist. Dieses wird von einem Verwandten des Camembert-Schimmelpilzes produziert, sodass auch dieser womöglich Unverträglichkeiten auslösen kann. Penicillin-Resistenzen durch den Verzehr von Weißschimmelkäse sind nicht bekannt.