Wie das wieder summt und brummt und quakt und zirpt! Wenn man an unserem Phacelia-Feld vorbeikommt, spürt man wirklich wie der Boden vibriert von den Fluggeräuschen der Heerscharen von Hummeln & Bienen, die dort ihre Arbeit tun. Wahnsinn!
Die Frösche in unserem Löschteich geben ohne Müdigkeitserscheinungen Zugabe um Zugabe, die Grillen feiern fröhlich das Leben. Zeitgleich brummen die Traktoren von früh bis spät. Der große, oft auch staubige Einsatz von allen mündet immerhin darin, dass wir schon richtig viele eigene Produkte zur Verfügung haben und die Erntelisten immer länger werden, viele Pflanzen hoffnungsfroh in der Erde stecken, die Heuernte eingefahren ist und der Wick-Roggen als Mulchschicht auf einigen Flächen liegt oder auf manchen Kulturen, wie zum Beispiel hier in Kürbis, Zucchini und Kohl oder bei den Tomaten im Saisongarten.
Das Herz geht auf, wenn man das Vorrecht hat, so tolles eigenes und regionales Gemüse und Obst in den Hofladen einräumen zu dürfen. Das macht mir so richtig Laune und es kommen jede Woche neue Leckereien dazu. Wie jedes Jahr gibt es natürlich Gemüse, für das das Wetter nicht so passt. Darum legen wir immer noch viel Wert auf unsere Vielfallt, auch wenn das eine große alltägliche Herausforderung ist.
Wetterlage – zum blass und sorgenfaltig werden
Mit der aktuellen Trockenheit haben leider die meisten Kulturen Probleme, so dass viel Zeit drauf geht für die Bewässerung der Ackerflächen, die wir mit unseren Systemen erreichen und das sind bei weitem nicht alle. Da klingelt auch schonmal nachts um zwei der Wecker, weil eine Beregnungsmaschine umgestellt werden muss. Und trotzdem reicht es nicht für sattes Grün und pralles Gemüseleben. „Tischlein deck dich“ ist in der Realität mit viel Arbeit und vielen Wundern verbunden.
Vielleicht kenne Sie einen jungen Menschen, der diese - trotz allen Widrigkeiten - wahnsinnig tolle Arbeit in der Natur gerne kennenlernen möchte und den Beruf des Gärtners/ der Gärtnerin im Gemüsebau oder die Ausbildung zum/zur Landwirt/in anstrebt. Wir haben mittlerweile über 25 Jahre Erfahrung mit Gemüse, Landwirtschaft, Menschen, Wetterlagen und Wundern … und noch Ausbildungsplätze frei ab August 2022. Gerne melden!
Vogel-Mafia
Wer sich hier und da schonmal über die schrägen Frisuren unserer Salatköpfe wundert oder ärgert, darf sich gerne lautstark an die Verursacher wenden. Das ist die Firma Nilgans mit Söhne&Töchter GmbH & Co. KG mit Sitz in der Bruchköbler Gemarkung, mit der wir schon länger im Klinsch liegen. Aktuell sitzen sie am längeren Hebel, aber es reizt uns sehr, den unseren um eine Kolbenlänge zu vergrößern und den mafiösen Strukturen des dubiosen Familienklans mit ebensolchen Maßnahmen entgegen zu treten. Aber das ist verboten! Meist chillen sie derzeit scheinheilig auf Nachbars abgemähter Wiese. Nun denn, der Salat ist jedenfalls vorgekostet und daher bedenkenlos zu verzehren;) … man missachte die Optik!
Was den Vögeln nicht so schmeckt, übernehmen die Kartoffelkäfer! Mann, Mann, Mann,… die können fressen!
Allerdings ernten wir andernorts trotzdem mittlerweile die ersten Früh-Kartoffeln. Solist und Annabell sind schon zu haben, aber auch noch zwei Sorten aus der alten Ernte sind noch bestens in Schuss und zudem geschmackvoller.
Erste frischen Bund-Möhren, Mangold, Weißkohl, Sommer-Wirsing, Spitzkohl, Babyspinat, Kräuter, Bundzwiebeln, Zucchini, Tomaten und Landgurken aus eigener Ernte bereichern schon den Speiseplan und nächste Woche geht’s wieder weiter mit dem neuen Satz eigener Schlangengurken.
Unsere Kollegen von der Obstbau-Fraktion sind auch im Erntefieber: letzte Erdbeeren, leckere Kirschen, Johannisbeeren, Himbeeren aus der Region und Aprikosen, Pfirsiche, Nektarinen, Melonen und Heidelbeeren lassen den Fruchtzuckerspiegel ansteigen.
Auf dem Acker werden gerade Steckrüben, Wirsing, Grünkohl, Lauch, Fenchel, Salate, Fenchel, Salate, Fenchel,… gepflanzt und immer wieder Baby-Spinat gesät.
Es brummt also wirklich und wenn wir alle dann zum Essen zusammen kommen, darf man sich mittlerweile an den Tisch mit der passenden oder ähnlichsten Sprache setzen. Von Polnisch, über Ungarisch, Kroatisch und Bosnisch, bis Ukrainisch, Deutsch, Englisch und Schwäbisch sind viele Sprachen vertreten, Missverständnisse vorprogrammiert, Kulturen unterschiedlich. Jedoch ist die Stimmung gut – Vielfalt vom Acker bis an und auf den Tisch kann man sagen. Und das ist gut so.
Grillzeit
Was jeder so auf seinem Grill zubereitet, bleibt ja ihm überlassen. Wir können vermutlich viele Bratort-Wünsche erfüllen mit unserm breiten Gemüsesortiment und vielen vegetarischen und veganen Alternativen zu unserer tierischen Fleisch- und Wurst-Auswahl. Diverse Gewürze, Saucen und Getränke gibt´s ebenfalls bis hin zur Bio-Grillkohle (die nur im Hofladen Oberissigheim). https://ackerlei.de/produkte/grillang/grillangebot
Der Schlachttermin für unser nächstes Rind ist Anfang Juli. Dann bieten wir auch wieder verschiedene Fleisch-Pakete an. (Info´s unter Tel.: 06183-800400)
Notiz an alle Vielbeschäftigten:
Bei allem Gesumme und Gebrumme, nicht vergessen:
Überblick behalten, Pausen machen, Schönes genießen!
Wir-hoffen-auf-Regen-Grüße,
Rebekka Zell
für das Ackerlei-Team