Dieser Frage kann man ruhig mal nachgehen… für die Medien scheint es ein wenig interessantes Thema zu sein, denn es kommt nicht mal in der Woche vor dem offiziell im Kalender gedruckten „Erntedank“ irgendwo vor. Streiks, Wetter-Kapriolen, Wald-Aktivisten, Politiker-Kabarett, Virus-Jagd,… alles wichtig, sicher - aber nur deshalb, weil wir keinen Hunger haben.
Wer ganz bestimmt auch keinen Hunger mehr hat, sind die unabhängigen Geschmackstester vom Drahtwurm-Institut. Manche Kartoffel scheint besonders schmackhaft zu sein. So gesehen ist es also ein Qualitätsmerkmal, wenn sich besonders viele Drahtwürmer über eine Sorte hergemacht haben. Naja, in unseren (menschlichen) Kreisen wohl eher nicht. Gut, dass nicht alle Sorten den Drahtwurm überzeugt haben…
Manche Exemplare sind schon krass übergewichtig, aber wir sagen einfach mal, dass die so sein müssen, weil wir so gerne Pommes essen! Fazit der (noch laufenden) Kartoffelernte 2020 bei Ackerlei: Herausragende Mengen, teils schwierig zu bergen – zuerst durch Wärme und Trockenheit, dann wegen Matsch -, durchwachsene Qualitäten. Also im Grunde gut!
Außerdem haben wir damit begonnen weiteren Schönheiten den Weg ins Kühl-Lager zu zeigen:
Zwiebel, Rote Bete, Hokkaido- und Butternut-Kürbisse und - nicht zu vergessen – zum ersten Mal ein paar Äpfel von unserer Streuobstwiese.
Andere Leckereien sind noch in Warteposition: Möhren, Pastinaken, Steckrüben, Sellerie und diverse Kohlsorten.
Wieder andere werden fast täglich geerntet wie Lauch, Staudensellerie, Fenchel, Spinat, Salate, Kräuter und der erste Feldsalat.
Wenige gehören zu den ganz harten Genossen und sind erst vor einigen Tagen gepflanzt worden: Winter-Postelein, Winter-Lauch und die nächste Generation Kräuter.
Momentan passt die Liste der eigenen Produkte kaum auf unsere Tafel im Hofladen – und nicht nur darum sind wir auch dieses Jahr wieder dankbar!
Dankbar, weil es für viele Gemüse-Kulturen ein gutes Jahr war und noch ist.
Dankbar, weil trotz des Corona-Wahnsinns unsere Mitarbeiter alles dafür getan haben, dass es hier weiter laufen konnte und kann… und in ihrer Freizeit noch Feldbegehungen mit dem Chef machen!
Dankbar, weil unsere solidarischen Kunden die Maßnahmen akzeptiert haben und mit uns durch das herausfordernde Frühjahr gegangen sind und uns noch immer nach Kräften unterstützen.
Dankbar, dass der Drahtwurm und die dicken Kartoffeln uns zeigen, wie gut es uns geht.
Dankbar, für eine gute Versorgung mit den unterschiedlichsten regionalen Produkten und sooo vieles mehr. (Wenn man da einmal anfängt mit so einer Danke-Liste… sehr zu empfehlen!)
„Tod im Gewächshaus“ wäre hier der passende Titel zu diesem traurigen Anblick. Ein Ort der Tat ist es auch – zumindest gewesen. Unsere Gurkenpflanzen haben nach fünf Monaten Dienst im Zeichen des guten Geschmacks größtenteils das Zeitliche gesegnet. Sie haben ihr Bestes gegeben und auch dafür sind wir dankbar. Im nächsten Jahr wollen wir ihnen ein neues und komfortableres Zuhause bieten – wenn denn unser Plan aufgeht. Dazu zu gegebener Zeit mehr.
Auch die Tomatenpflanzen – ebenso wie Peperonie und Bratpaprika - liegen in den letzten Zügen. Ein paar Früchte pflücken wir noch immer, aber wenn die Temperaturen nun kühler und die Luft feuchter wird, ist auch hier ein Ende der Ernte absehbar, weil dann die Früchte nicht mehr gut reifen und die dem Herbst zugehörigen Pilze das Regiment übernehmen
Guck´e mol: Um nicht mit diesem tristen Bild zu enden, lenken wir lieber die Aufmerksamkeit auf die schönen Farben, die der Herbst auch in die Küche und an den Horizont bringt:
Ein feierliches Wochenende – auch mit dem dankbaren Blick auf 30 Jahre Deutsche Einheit – wünscht Ihnen
Rebekka Zell
für das Ackerlei-Team