Zurück aus den Ferien und alles wieder beim Alten?! Nicht ganz.
Es hat geregnet. Obwohl Sommer war. Ich dachte, dass man beim Flüssigkeitshaushalt das Hochprozentige im Blick behalten müsste, aber nein, man kann sich auch mit Wasser die Kante geben, wenn 60 Liter Regen innerhalb von drei Stunden runterkommen (das ist ungefähr ein Achtel der durchschnittlichen Jahresmenge bei uns):
Rote Bete kurz vorm Platzen, Steckrüben selig grinsend und die Enten haben´s nicht mal geschafft, ihre Badewanne sauber zu machen.
Der Mais schwingt fröhlich die Fähnchen, nur die Bienen hier, die brauchen eine andere Droge ;) Gott sei Dank ging das mit dem Regen nicht so weiter, sondern in Maßen, immer mal wieder und gerade so, wie wir es gern haben.
Nun ist es auch in diesem komischen Jahr September geworden, die Hoch-Zeit für alle Gemüsefans. Der Urlaub geht quasi auf dem Teller weiter. Als „Bonusmaterial“ (je nach Zubereitung auch für die Hüfte ;-) gibt es zur Zeit auch viel regionales Obst wie Birnen, Äpfel, Zwetschgen und Trauben.
Ja und wir stehen kurz vor der Herbsternte von allem, was ins Winterlager kommt. Den Anfang machen die Kartoffeln. Das ist vielleicht vergleichbar mit einer Art Goldgräberstimmung: Vorfreude, Spannung und Nervenkitzel, Abenteuerlust, viel Aktion und Organisation, hier und da mal kaputte Maschinen, Dreck und Arbeiten von früh bis dunkel.
Da ist sicher vorher noch ein bisschen Luft für die eine oder andere Baustelle, denkt sich der Bau(h)er(r) und läd sich den Bagger-Thomas zum Frühstück ein. Auch schön, so ein Beruf, wo man am Ende des Tages sieht, was man geschafft hat! Wo ein Baggerfahrer am Werk ist, bewegt sich was und bestenfalls sieht es hinterher schöner aus als vorher.
Wir mussten ein Teilstück „unserer“ Straße erneuern, weil der ehemals als Feldweg gebaute und gebrauchte Weg, den gewichtigen Fahrzeugen der heutigen Zeit nicht mehr gerecht wurde. Hier und da noch ein „bisschen“ was wie z.B. Kantensteine und Abwasserrinnen, damit der Alltag etwas leichter wird und Nachbars Hof nicht bei jedem Schauer eine Schlammkur bekommt. Jetzt kann man bald wunderbar mit dem Skateboard fahren, wenn man das möchte – zumindest auf 200 Metern nagelneuem Asphalt, der dann nächste Woche noch seine Deckschicht bekommt. Es wird deshalb für unsere Hofladenkundschaft zu leichten Behinderungen kommen am Dienstag, 08.09. Wir werden aber einen alternativen Parkplatz ausweisen und notfalls Ihren Einkauf zum Auto tragen. Dem Tragen von Highheels wird in diesem Fall abgeraten!
Das hier ist Spinat im Abstand von zehn Tagen gesät nebeneinander auf einem Acker. Hochspannend was aus so einem Korn in ein paar Tagen werden kann… und schmecken tut´s am Ende auch noch! Leute jetzt gibt’s tollen frischen Blattspinat, nahezu küchenfertig, nur kochen und essen müssen Sie selbst. Vielleicht mal mit frischen Birnen und Gorgonzola?!
Ich liebe ja den idyllischen Ausblick aus unserem Küchenfenster auf die Weide, wo ein friedliches Miteinander herrscht zwischen den Schafen, Bullen, regelmäßigerweise zwei Störchen, oft vielen Krähen und verschiedensten Greifvögeln. Seit einigen Tagen gibt es sechs Gründe mehr sich zu freuen, denn es sind wieder neue Freunde aus dem Allgäu angekommen. Nach zwei Tagen Geblöcke und Rangkämpfchen, aus denen der brave Fritz souverän als Oberhaupt der Herde hervor ging, ist nun wieder Frieden im Stall und auf der Weide.
Frieden wünschen wir uns alle in diesen potenziell aufgeheizten Zeiten – so versuchen wir von unseren Tieren zu lernen, die scheinbar tolerant und flexibel genug sind, das in ihrer Weide-Welt zu leben.
Rebekka Zell
für das Ackerlei-Team
P.S. Hopfen beruhigt… haben sie gesagt. Schön ist er aber auch!