Davon kann keine Rede sein! Wir bewegen uns langsam aber sicher in Richtung Hoch-Genuss-Phase für alle Liebhaber der frischen, regionalen Küche. Der Sommer gibt sein Bestes – nicht nur bei den Temperaturen diese Woche – auch für Grill, Kochtopf, Salatschüssel und Mundräuber.
Eigentlich weiß man gar nicht, was man zuerst essen soll: Tomaten, Gurken, Bohnen, Zucchini, Kohlrabi, Möhren, Rote Bete, Mangold, Salat, Kräuter, Kartoffeln, Kürbis, Melone, Beeren, Pfirsiche, Nektarinen, Äbbel - alles da und noch vieles mehr. In der Müslischale ist grad kein Platz mehr für Müsli. Unglaublich. Lecker.
Damit das alles wächst, müssen die Bedingungen stimmen. Bei uns ist es eindeutig zu trocken momentan. Der Regen lässt sich irgendwie nicht so gerne hier nieder.
Auch wenn diese alte Dame hier schon recht betagt ist, etwas verlebt aussieht und unscheinbar am Rande des Weges steht, so leistet sie doch einen großen Dienst für die kleine Menschheit bei Ackerlei. Frau Pumpe schafft das Wasser aus dem Teich Richtung Gemüsefeld und gehört somit zu unseren Heldinnen des Alltags. Unsere langen Rohrleitungen nutzen gar nichts, ohne ihre Frauenpower!
Dass es im Sommer staubt, war wohl schon immer so und irgendwie gehört es auch dazu. Jetzt in der Erntezeit, wenn die Traktoren und Mähdrescher rund um die Uhr brummen, liegt ein besonderer Staub in der Luft, über den man sich natürlich ärgern kann, aber eigentlich ist er hauptsächlich ein Grund zur Freude. Ja, denn er ist deshalb da, weil wir ernten. Wir haben etwas zum Ernten! Das ist nicht nur eigentlich ein Grund zur Dankbarkeit, sondern wirklich einer. Darum möchte ich an dieser Stelle für Geduld werben, wenn Sie in diesen Tagen mal hinter einem Mähdrescher her tuckern oder nicht an einem Traktor mit großen Anhängern vorbeikommen. Ihre Wäsche auf der Leine ist eingestaubt? Aus gutem Grund, oder?! Genießen Sie den besonderen Geruch der Erntezeit, freuen Sie sich mit uns Landwirten und unterstützen Sie uns! Vielen Dank.
Wir machen derweil weiter: Säen, Pflanzen, Bodenpflege und Bearbeitung, Bewässern, Unkrautbekämpfung, Ernten, Aufbereiten, Gemüse unters Volk bringen, Tiere versorgen, Kühlhaus bauen, Fotos schießen, Hummeln bewundern, ein paar Baggerschaufeln Erde bewegen, für einen besseren Weg,… letztens mal an einem Sonntagnachmittag: kleine Betriebsführung für unsere neueren Mitarbeiter im Hofladen und Lieferservice.
Für die Wanderfreunde unter Ihnen haben wir einen kleinen Tipp. Unser Betrieb in Oberissigheim liegt direkt am Jakobsweg Hessen der von der Fulda bis zum Main geht und dann weiter über Mainz nach Trier. Bis ins spanische Santiago de Compostela sind es von uns gute 2000km Pilgerweg, dafür reichen die Ferien eventuell nicht ganz, aber die eine oder andere Etappe ist drin;) … gerne gibt´s bei uns einen Verschnaufpausen-Kaffee und einen Pilger-Stempel.
Für etwas Spanien-Feeling haben wir zum ersten Mal versucht Pimientos (Bratpaprika) am hessischen Camino anzubauen. Sie wachsen munter neben Peperoni, Tomaten und Gurken. Die ersten werden gerade geerntet.
Lassen Sie es sich gut gehen – wie die kleinen Bienen in ihrer Nektar-Bar, die Hummel, die sich keine Gedanken um ihre Hüfte macht, die chillige Schnecke und unsere Relax-Kameraden auf der Weide! Genießen Sie den Ernte-Sommer im schönen Hessen und vergessen Sie nicht, die kleinen Schätze am Wegesrand zu finden!
Rebekka Zell
für das Ackerlei-Team
